Freitag, 30. Mai 2014

Rezension: Thomas Enger, Sterblich

Thomas Enger
Sterblich
3. Auflage
2011
411 Seiten
Band 1

Inhalt:
Zwei Jahre nach dem schrecklichen Unfall, bei dem Henning Juul's  Sohn verunglückt ist, und er selbst überlebt hat, nimmt er seine Arbeit wieder auf. Er ist Journalist, Kriminalreporter, bei einer Internetzeitung, aber er ist nicht mehr der Alte und bezweifelt das er dass jemals wieder sein wird. Nichts gibt ihm mehr Halt, von seiner Frau ist er geschieden und der Verlust seines Sohnes nagt schwer an ihm. Seine Kollegen kennen jedoch kein Pardon und schicken ihn an seinem ersten Arbeitstag auf den Ekeberg. Dort wurde eine junge Frau ermordet, auf grausame Weise. Brogland und Sandland sind die leitenden Ermittler um diesen Mord aufzuklären. Juul heftet sich allerdings auch an den Fall und bringt viele förderliche Informationen zu Tage. So wird die Frage aufgeworfen ob es sich bei der Tat um einen Ehrenmord handelt, vielleicht eine Hadd-Strafe? Denn das Opfer wurde gesteinigt. Bei diesem handelt es sich um eine Frau, die an der Universität studiert und Drehbücher schreibt. Scheinbar gibt es  einen Zusammenhang. Ihr Freund gilt als verdächtig und ist in Untersuchungshaft. Es kommt heraus dass er in Verbindung mit einer Kriminellen Gang zu tun hat, die sich Bad Boys Burning nennen. Sie sind verantwortlich für Schmuggel, Drogen und Schmutzgelderpressungen. Aber haben sie tatsächlich etwas mit dem Mord zu tun? Juul ist irgendwie immer mitten im Geschehen, und der Polizei, scheinbar immer einen Schritt voraus...

Meine Meinung: Ich habe mich für das Buch entschieden, da mich der Klapptaxt neugierig gemacht hat, denn dieser versprach: die norwegische Antwort auf Stieg Larsson zu sein, und wurde auch sonst hoch gelobt. Den Schreibstil empfinde ich als sehr gewöhnungsbedürftig. Dazu ein Beispiel: Er hat das Gefühl, nur von Dunkelheit umgeben zu sein. Ist sich nicht sicher, schafft es nicht, die Augen zu öffnen Vielleicht ist er nass. Er glaubt, dass es regnet. Spürt etwas auf seinem Gesicht. Aber vielleicht ist das ja auch schon der erste Schnee. Jonas liebt Schnee. Jonas. Welke Karotten in weißen Gesichtern voller Gras und Erde. Nein, kein Schneemann, das geht jetzt nicht. Er versucht, den rechten Arm zu heben, doch der will nicht gehorchen. Hände. Hat er die noch? Ein Daumen lässt sich bewegen. Glaubt er. Die Haut besteht nur noch aus trockenem, dünnen Schuppen. Überall Flammen. So heiß. Das Gesicht erstarrt wie Pfannkuchenteig in einer glühend heißen Pfanne. Jonas liebt Pfannkuchen. Jonas. Der Boden bebt. Stimmen. Stille. Wunderbare Stille. Bitte, hüll mich ein, du, der du mich siehst.... Zunächst fand ich diese Schreibweise seltsam und befremdlich. Konnte mich aber dann doch daran gewöhnen. Nicht zuletzt auch, weil es sich nicht durch das ganze Buch zieht. Die Idee einen Krimi durch die Sichtweise eines Journalisten zu schreiben, finde ich klasse. Auch die Idee zu der gesamten Story ist spannend und interessant. Ich hatte zunächst Probleme in das Buch hineinzufinden, aber dann war das Buch doch Ruck Zuck gelesen. Ich bin die ganze Zeit über neugierig geblieben. Auch wenn man recht bald eine Vermutung hat, wer hinter dem Mord steckt, ist der Schluss dennoch überraschend.

Fazit: Gelungener Auftakt. Spannende Story. Aber dennoch nicht restlos Überzeugend. Würde den zweiten Band nur lesen, wenn  er mir zufällig in die Hände fallen würde. Allerdings für Leute die gerne einen außergewöhnlichen Schreibstil bevorzugen zu empfehlen.

Von mir gibt es
3,5 von 5 Sternen 
 
 
 
 
 

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